Jahresbericht 2016 final - page 4

4
J
AHRESRÜCKBL I CK
K
ONJUNKTUR
S
AARLAND
kein bauboom im saarland!
8.600
8.800
9.000
9.200
9.400
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
9.142
9.063 9.033
9.008
9.186
9.043 9.053
8.757
8.854
8.877
8.910
Beschäftigte Saarland
2006-2016
Umsatzanstieg bleibt deutlich unter
Vorjahreswert und weit entfernt von
der Bundesentwicklung
Wenn in den lokalen Medien immer
wieder vom Bauboom die Rede ist, so
wird mal wieder nicht ausreichend dif-
ferenziert. Per Definition bedeutet Bau-
boom: „Eine ausgeprägte Zunahme der
wirtschaftlichen Aktivität, die sich in
hohen Wachstumszahlen, einer deut-
lich über dem Normalwert liegenden
Kapazitätsauslastung, einer spürbaren
Beschäftigungszunahme und in der Re-
gel einer erhöhten Inflationsrate nieder-
schlägt.“
Auf die Entwicklung im Bund mag die-
se Definition in Ansätzen zutreffen, für
die saarländische Bauwirtschaft gilt dies
nicht.
Dennoch kann sich auch die saarländi-
sche Bauwirtschaft über das Jahr 2016
nicht beklagen. Die reinen Zahlen sind
erneut positiv. Der Umsatz stieg um
2,2% (3 % im Jahr 2015), die Beschäfti-
gung stieg erneut um 0,4 % an (im Jahr
2015 waren es + 0,3 %.). Nochmals zum
Vergleich: Fast dreimal mehr betrug
die Steigerung beim Umsatz im Bund
(6,3%); und fast siebenmal mehr der
Anstieg bei der Beschäftigung (+ 2,4 %).
Gerade bei der Beschäftigung hätte im
Saarland der Anstieg dabei durchaus
deutlicher ausfallen können. Bereits
zum dritten Mal in Folge zeigen die Jah-
reswerte leicht nach oben. Die Firmen
hätten jedoch die Beschäftigung weiter
aufbauen können, wäre denn entspre-
chend geeignetes Personal verfügbar.
Der Fachkräftemangel hat einen deut-
licheren Anstieg verhindert; dennoch
scheint die magische Grenze von 9.000
Beschäftigten in der saarländischen
Bauwirtschaft wieder erreichbar.
Erfreulich ist auch, dass bei der Umsatz-
steigerung eine gewisse Kontinuität,
wenn auch auf niedrigem Niveau, ein-
getreten ist. Bei genauerer Betrachtung
zeigt sich in diesem Punkt ein weiterer
Unterschied zu den Bundeszahlen. Im
Hochbau ging der Umsatz im Saarland
im Jahr 2016 um 4 % zurück, während
er im Straßen- und Tiefbau um 12% zu-
nahm. In der Bundesrepublik verteilen
sich die Werte gleichmäßiger (+ 6,5 %
im Hochbau, + 5,9% im Straßen- und
Tiefbau). Während also im Saarland im
Straßen- und Tiefbau die öffentlichen
Auftraggeber (nicht zuletzt durch die
ein oder andere Brückensperrung ver-
anlasst) für Zuwachs sorgten, steht dies
für den öffentlichen Hochbau des Lan-
des und der Kommunen noch aus. Der
Auftragseingang lässt hier noch wenig
Hoffnung zu. Die Diskrepanz zeigt sich
auch dort, ist doch der Auftragseingang
im Hochbau mit minus 0,7% in den ro-
ten Zahlen, während er im Straßen-und
Tiefbau mit 15,2 % deutlich im Plus liegt.
Parsa Beauty
Foto: Baugruppe Gross
1,2,3 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,...52
Powered by FlippingBook