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AKTUE L L

Die Überarbeitung soll durch eine Ab-

teilungsleiter-gesteuerte

Redaktions-

gruppe zusammen mit der Fachebene

erfolgen, um einen politisch mehrheits-

fähigen Entwurf der EBV zu erreichen.

Der Entwurf der BBodSchV ist dagegen

wohl mehrheitsfähig und soll anschlie-

ßend zusammen mit dem überarbeite-

ten Entwurf der EBV in das Bundesrats-

verfahren gehen.

Multiplikatoreffekt

öffentlicher

Investitionen

Öffentliche Investitionen sind wichtige

Voraussetzung für privatwirtschaftliche

Aktivitäten. Eine investierte öffentliche

Milliarde Euro erhöht die privaten In-

vestitionen im Zeitraum von 5 Jahren

um ca. 2 Mrd. Euro.

Die aktivierende Wirkung öffentlicher

Investitionen auf die Entwicklung des

Bruttoinlandsproduktes oder auch pri-

vater Investitionen ist vor dem Hinter-

grund des in Deutschland konstatierten

Investitionsstaus immer wieder For-

schungsgegenstand. Zuletzt hat sich die

Debatte über die Sinnhaftigkeit des Fest-

haltens an der Schuldenbremse deutlich

intensiviert. So empfiehlt auch das DIW

in der vorliegenden Studie, „um öffent-

liche Investitionen zu stärken, sollte die

starre Schuldenbremse durch flexiblere

Ausgabenregeln ersetzt werden.“

Zu Recht stehen die öffentlichen Inves-

titionen im Fokus öffentlicher Debatten.

Schließlich geht es um die Verwendung

von Steuermitteln; nicht zuletzt für In-

vestitionen in die Daseinsvorsorge des

Staates. Ohne Straßen und Schienen-

wege gibt es keine Mobilität für Bürger

und keinen Transport von Gütern in der

Volkswirtschaft. Ohne Schulen kann kein

Bildungsauftrag ausgeführt werden.

Trotz ihrer erheblichen Bedeutung ha-

ben die öffentlichen Investitionen einen

eher geringen Anteil (von nur 10%) an

den Bruttoanlageinvestitionen in der

Volkswirtschaft. Dies unterstreicht an-

dererseits die Bedeutung des Engage-

ments der privaten Wirtschaft (Unter-

nehmen und Private) für Investitionen.

Bei den Investitionen im öffentlichen

Sektor selbst, haben die Bauinvestiti-

onen mit einem Anteil von 72 % wie-

derum überragende Bedeutung. Die

Kapitalgesellschaften (Bereich Unter-

nehmen) kommen auf einen nur halb

so großen Anteil ihrer Bauinvestitionen

an allen ihren Anlageinvestitionen. Ihr

Investitionsschwerpunkt liegt auf Aus-

rüstungen.

Die Forscher untersuchten den Zeitraum

zwischen 1991 und 2018 und beobach-

teten dabei sowohl in Deutschland als

auch im Euroraum einen sogenann-

ten „Crowding-in-Effekt“. Dieser Effekt

beschreibt die Multiplikatorwirkung

öffentlicher Investitionen auf private

Investitionen: Indem der Staat in die In-

frastruktur investiere, könnte der Trans-

port von Gütern effizienter erfolgen.

Wegen damit verbundener Gewinnstei-

gerungen, investierten ihrerseits die Un-

ternehmen mehr in Ausrüstungen und

Gebäude. Zugleich fand das DIW „keine

signifikanten Hinweise darauf, dass die

öffentlichen Investitionen in Deutsch-

land private Investitionen verdrängen.“

Die großen Hebelwirkungen öffentli-

cher Investitionen führten gerade in

Deutschland zu einem hohen Multipli-

katoreffekt: In Deutschland ist die Re-

lation der öffentlichen im Vergleich zu

den privaten Investitionen eins zu sie-

ben über den Betrachtungszeitraum.

„Ein Anstieg der öffentlichen Investitio-

nen um eine Milliarde würde mit einem

Anstieg der privaten Investitionen nach

fünf Jahren um knapp zwei Milliarden

Euro einhergehen. Eine Unterteilung in

einzelne Investitionstypen zeigt, dass in

Deutschland private Investitionen stark

durch öffentliche Bau- und Infrastruktu-

rinvestitionen stimuliert werden.“

Zur Bedeutung von Investitionen der öf-

fentlichen Hand leiten die Forscher des

DIW daraus ab:

„Um Deutschland zukunftsfähig zu hal-

ten und grundlegend zu modernisieren,

ist die öffentliche Hand gefordert, ver-

stärkt in Bau und Infrastruktur zu inves-

tieren.“

Auch wenn mit der Verabschiedung des

Finanzplans hier ein erster Schritt unter-

nommenwurde, so hat sich in den letzten

Jahren auch gezeigt, dass trotz verfüg-

barer Mittel ein Nachholbedarf entste-

hen kann. „Unzureichende Kapazitäten,

fehlende Kompetenzen in den Bau- und

Planungsämtern und der hohe Auslas-

tungsgrad im Bausektor werden häufig

insbesondere auf Länder- und Kommu-

nalebene angeführt. Hier ist es wichtig,

geeignete Instrumente zum Einsatz zu

bringen, um Planungsengpässe zu besei-

tigen und insbesondere die Kommunen

noch intensiver dabei zu unterstützen,

Bundesmittel einfach und unbürokra-

tisch abrufen zu können. Die deutsche

Schuldenbremse ist dabei aber ein zu

starres Korsett, um auf die anstehenden

wirtschaftlichen Herausforderungen zu

reagieren. Zugunsten einer stärkeren öf-

fentlichen Investitionstätigkeit, die auch

private Aktivitäten anregt, sollten flexi-

blere Ausgabenregeln gewählt werden.“

Foto: psdesign1 @ fotolia.com/adobestock.com

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