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k

ommentar

(RA Christian Ullrich)

Geschäftsführer

Jetzt bloSS nicht abhängen lassen…..!

Im April veröffentlichte das Berlin-In-sti-

tut für Bevölkerung und Entwicklung sei-

ne groß angelegte Studie zur demogra-

fischen Lage der Nation. Schwerpunkt

der Studie ist die Zukunftsfähigkeit von

Deutschlands Regionen.

Die Ergebnisse der Studie müssen im

Saarland alle Alarmglocken schrillen

lassen. Im Ranking der Bundesländer

landet das Saarland auf dem 15. Platz;

nahezu punktgleich mit dem letzten

Rankingteilnehmer - Sachsen-Anhalt.

Bei der letzten Veröffentlichung der Stu-

die im Jahr 2011 erreichte das Saarland

noch Platz 11.

Was die Bewertung der Landkreise an-

belangt, ist das Ergebnis nicht besser.

Von den 401 bewerteten Kreisen und

kreisfreien Städten landeten 3 saarlän-

dische Landkreise unter den letzten 15.

Insbesondere die demografische Lage

ist im Saarland – entgegen dem Bun-

destrend – dramatisch. Die Verfasser

der Studie gehen davon aus, dass das

Saarland bis 2035 einen Bevölkerungs-

schwund von 8,5 % hinnehmen muss; im

Landkreis St. Wendel sind es gar rund 15

%. Das ist der schlechteste Wert für alle

West-Bundesländer.

Dies liegt an einem bedauerlichen Re-

kord: Das Saarland hat die niedrigste

Geburtenrate in ganz Deutschland und

die höchste Quote an Hochbetagten im

Westen.

Ein weiterer Faktor für die demografi-

sche Entwicklung ist der Wegzug von

jungen und gut ausgebildeten Saarlän-

dern in andere Regionen.

Eine aktuelle Studie der HTW in Saarbrü-

cken kommt zu einem ähnlichen Ergeb-

nis. Die Neigung von hochqualifizierten

Saarländern, auf jeden Fall im Saarland

zu bleiben, sei nicht sehr ausgeprägt.

Auch hätte das Saarland im Bundes-

gebiet noch nicht das Image, das man

benötige, um Fach- und Führungskräfte

anzuziehen. Die Studie kommt allerdings

weiter zu dem Ergebnis, dass das Thema

„Image“ in den letzten Jahren deutlich

verbessert worden sei.

Wenn man den Studien Glauben

schenkt, sieht die Zukunft des Saarlan-

des im Wettbewerb der Regionen nicht

gerade rosig aus. Um nicht noch mehr

abgehängt zu werden, ist es an der Lan-

des- und Kommunalpolitik, jetzt aktiv

gegenzusteuern. Dass entsprechende

Bemühungen schon seit Jahren beste-

hen, ist wichtig und richtig.

Auf der anderen Seite entsteht manch-

mal das Gefühl, dass innovative Ideen

nicht immer Unterstützung finden und

auch die Bereitschaft zum „Think big“

fehlt.

So ist es beispielsweise bedauerlich,

wenn die Anregungen von Prof. Backes

(IT-Zentrum CISPA) für ein neues Schul-

fach „Computing“ und einen gewerbli-

chen Technologiepark eher eingebremst

werden. Auch die Ideen der „Allianz für

Reformen“ für eine Kommunalreform

finden keinen großen Anklang.

Große Infrastrukturprojekte wie z.B.

„Stadtmitte am Fluss“, die zweifelsohne

zu einer höheren Attraktivität der Lan-

deshauptstadt beigetragen hätten, sind

ebenfalls nicht umsetzbar.

Als Automotive Land stände dem Saar-

land auch eine Förderung der Elektro-

mobilität gut - bei den E-Ladestationen

ist das Saarland zurzeit leider das bun-

desweite Schlusslicht.

Sicherlich sind die bestehenden Haus-

haltszwänge nicht wegzudiskutieren.

Dennoch müssen nun Leitinvestitionen

angestoßen werden, um das Saarland

attraktiver zu machen. Sonst drohen

auch hier in einigen Jahrzehnten „aus-

gestorbene“ Landschaften, wie es sie

schon heute in einigen östlichen Bun-

desländern gibt.

Deshalb wäre es erfreulich, wenn auch

die im Zuge der Kommunalwahlen neu

gewählten bzw. wiedergewählten Bür-

germeisterinnen und Bürgermeister in

ihrem Tun und Handeln die Ergebnisse

der Demografie-Studie nicht ganz aus

dem Auge verlören. Denn auch auf kom-

munaler Ebene kann viel bewegt werden

um die Attraktivität des Saarlandes zu

steigern – frei nach dem Motto: „Großes

entsteht immer im Kleinen“.

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