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Bau Saar
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ORWORT
Heraus aus dem Windschatten!
(Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt)
Präsident
(Claus Weyers)
Hauptgeschäftsführer
Die seit 2016 gut laufende Baukonjunktur hat im Jahr
2018 an Fahrt weiter zugelegt.
Die vor Jahresfrist prognostizierten (optimistischen)
Steigerungsraten wurden teilweise deutlich übertroffen.
War die saarländische Bauwirtschaft über Jahre hinweg
im Schlepptau der bundesweiten Aufwärtstendenz (sie-
he Jahresbericht 2017), so sah es auch im vergangenen
Jahr lange Zeit danach aus, dass sich an dieser Situation
nichts ändern würde. Mitte des Jahres allerdings hat sich
die saarländische Bauwirtschaft aus dem Windschatten
des Bundes herausbewegt, zum Überholvorgang ange-
setzt und sich zum Jahresende 2018 nach vorne abge-
setzt. Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht!?
Die Zahl der Beschäftigten stieg 2018 um 1,6 %. Der
Umsatz um 16,4 % und der Auftragseingang um 12,2 %.
Der Optimismus der Branche für das Jahr 2019 hält an
(siehe nachfolgenden Artikel).
Die für das Bauen günstigen Rahmenbedingungen sind
unverändert gut. Gefahren drohen derzeit von der allge-
meinen wirtschaftlichen Entwicklung und damit in der
zeitlichen Folge auch für die Bauwirtschaft.
Solch gute Zeiten müssen aber auch genutzt werden!
Genutzt werden für dringend erforderliche Reformen,
um für künftig schwieriger werdende Zeiten gerüstet zu
sein. Die die Baukosten treibenden Faktoren müssen be-
seitigt werden. Dazu zählt in erster Linie eine deutliche
Reduzierung der immer komplizierter werdenden, über-
bordenden, kaum noch zu beherrschenden hoheitlichen
Bestimmungen. Man spricht von über 20.000 solchen
Regelungen; 4 mal so viel wie vor 30 Jahren. Eine Ver-
einheitlichung, beispielsweise der Landesbauordnun-
gen, tut ebenfalls Not. Die Bürokratie ist von den Firmen
kaum noch zu bewältigen und muss dringend abgebaut
werden.
Die aktuell günstige Einnahmesituation der Öffentlichen
Hand muss verstetigt werden; dies gilt insbesondere
im Saarland vor allem für einen der größten Auftrag-
geber unserer Mitgliedsunternehmen, die Kommunen.
Über wiederkehrende Straßenausbaubeiträge in den
Gemeinden ließe sich diese Verstetigung mit herbei-
führen. Wenn die in diesem Jahr im Mai neu gewählten
Kommunalvertreter weiter zögern sollten, das Ihrige zu
tun, um wenigstens auf diesem wichtigen und zentralen
Handlungsfeld der Kommunalpolitik für eine Verbesse-
rung zu sorgen, muss das Land entsprechende Vorgaben
machen. Getragen wird der Optimismus der saarländi-
schen Bauwirtschaft auch davon, dass sie die saarländi-
sche Politik an ihrer Seite sieht. Dies hat an ihrer Spitze
in beeindruckender Deutlichkeit Ministerpräsident Tobi-
as Hans am Tag der Saarländischen Bauwirtschaft 2018
in einem sachlich fundierten Plädoyer für die Anliegen
der Branche dokumentiert. Dennoch gilt auch hier: Poli-
tiker nicht an Worten, sondern an Taten messen!
Saarbrücken, im März 2019