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Bau Saar
Für den Wohnungsbau erwartet die
Bauwirtschaft ein weiteres deutliches
Wachstum von 5,5 %. Für das laufen-
de Jahr wird mit dem Neubau von rd.
320.000 Wohnungen gerechnet. Wenn
auch am Konjunkturhorizont derzeit ei-
nige dunkle Wolken zu erkennen sind,
für den Wirtschaftsbau gilt dies auf
Bundesebene nicht. Für 2019 wird eine
nominale Wachstumsrate der Umsätze
von 6 % erwartet (nach 7 % in 2018).
Zwar sind die Wachstumserwartungen
für die deutsche Wirtschaft nach unten
revidiert worden. Betroffen wäre die
deutsche Bauwirtschaft aber erst dann,
wenn deutsche Industrieunternehmen
aufgrund verschlechterter Absatzerwar-
tungen im Ausland ihre Investitionen –
darunter auch in Bauten – im Inland zu-
rückfahren würden. Trotz einiger nach
wie vor unerfüllter Wünsche im kom-
munalen Bereich, die finanzpolitischen
Rahmenbedingungen für den öffentli-
chen Bau bleiben auch in 2019 günstig,
so dass das nominale Umsatzplus im
Bauhauptgewerbe auf 6 % zulegen soll-
te (nach 5 % im Vorjahr).
Die Bauunternehmen sind nach wie vor
ausgesprochen optimistisch: Für das
laufende Jahr würden 92 % der vom
Deutschen Industrie- und Handels-
kammertag (DIHK) im Januar befragten
Bauunternehmen mit einer besseren
(16 %) bzw. gleichbleibenden (76 %) Ge-
schäftslage rechnen, der Anteil der Pes-
simisten sei auf nur noch 8 % gesunken.
Das für dieses Jahr prognostizierte no-
minale Umsatzwachstum von 6 %, real
von 1 %, bleibt für die Bauwirtschaft
trotz des hohen Vorjahreswachstums
unangetastet. Um die Aufträge auch
in Zukunft zeitnah abarbeiten zu kön-
nen, planen die Unternehmen, in den
kommenden 12 Monaten zusätzliches
Personal einzustellen und ihre Investiti-
onen weiter zu erhöhen: In der Umfrage
des DIHK hätte dies jedes fünfte bzw.
vierte Unternehmen angegeben. Die
Bauwirtschaft erwartet daher für 2019
im Jahresdurchschnitt einen weiteren
Personalaufbau von 18.000 auf 855.000
Beschäftigte.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
BAUPREISTREIBER
MATERIALUND
LOHN
Baunebenkosten durch staatliche
Regulierungen fallen immer stärker
ins Gewicht
Die Umsatzsteigerungen der Branche
des letzten Jahres sind maßgeblich
auch den stark gestiegenen Material-
kosten geschuldet. Ebenso haben die
Ver- und Entsorgungskosten über-
proportional zugenommen. Die Bau-
preissteigerungen können also am
wenigsten den ausführenden Bauun-
ternehmen angelastet werden.
Die Preise für den Neubau konventi-
onell gefertigter Wohngebäude sind
im Schnitt in Deutschland im vergan-
genen Jahr um 4,5 % gestiegen. Im
Straßenbau wurden Steigerungen
um 6 bis 7 % notiert. Bitumen, das für
den Straßenbau benötigt wird, hat
sich im vergangenen Jahr um mehr
als 40 % verteuert. Ähnlich sind auch
die Preise für Betonstahl in den letz-
ten Jahren gestiegen. Dieselkraftstoff
hat um 22 % zugelegt etc. Gleichzei-
tig sind in den vergangenen Jahren
die Preise für baureifes Land um
47 % gestiegen, auch die Anhebung
der Grundsteuersätze haben das
Bauen ganz erheblich verteuert. Der
Präsident des ZDB Reinhard Quast
hat hierzu festgestellt: „Auf der Zeit-
achse – mit Beginn der Baukrise 1995
– liegt die Preisentwicklung auch
weiterhin unter den Verbraucher-
preisen.“