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CHWERPUNKTE DER VERBANDS- UND LOBBYARBE I T

SCHWERPUNKTE DER

VERBANDS- UND

LOBBYARBE I T

Nach wie vor ist die Bauwirtschaft

die starke Branche, die am deutschen

Markt erheblich zur Wertschöpfung und

zur Schaffung und Sicherung von Ar-

beitsplätzen beiträgt. Durch zahlreiche

vor- und nachgelagerte Bereiche ist die

deutsche Bauwirtschaft ein Motor für

die Wirtschaft vor Ort, die Wohlstand

schafft und Werte schützt.

LOBBYARBEIT

Als Wirtschaftsverband vertritt der

AGV Bau Saar die Interessen seiner

Mitgliedsbetriebe gegenüber Landes-

regierung, Landtag, Landesbehörden,

Kreisen, Städten, Kommunen, Kammern

und kommunalen Spitzenverbänden so-

wie der IG BAU.

Eingebunden ist er auf Bundesebene in

verschiedene Spitzenverbände, über die

auf Bundesebene Lobbyarbeit geleistet

wird. Dies sind der Hauptverband der

Deutschen Bauindustrie, der Zentralver-

band des Deutschen Baugewerbes, der

Zentralverband des Deutschen Dachde-

ckerhandwerks, die Bundesvereinigung

Bauwirtschaft, der Bundesverband Mi-

neralischer Rohstoffe (MIRO) sowie der

Bundesverband Farbe, Gestaltung und

Bautenschutz.

Brücke Überflieger Zweibrücken

Foto: Implenia Modernbau GmbH

BÜNDNI S FÜR BAUEN

UND WOHNEN

Im November 2019 wurde das „Bündnis

für Bauen und Wohnen“ durch den saar-

ländischen Bauminister Klaus Bouillon

wiederbelebt.

In einer Sitzung stellte der Bauminister

den Vertretern der verschiedensten In-

teressensverbände die Neuausrichtung

der sozialen Wohnraumförderung im

Saarland vor.

Insgesamt wurden sieben neue Förder-

programme aufgelegt, die die Schwer-

punkte selbstgenutztes Wohneigentum,

Mietraumförderung, Ortskernsanierung

und studentisches Wohnen haben. Im

Regelfall erfolgte die Förderung durch

die Gewährung eines zinsvergünstigten

Baudarlehens durch die SIKB. Einige Pro-

gramme sehen auch Tilgungszuschüsse

bis zu 40 Prozent des voll ausgezahlten

Förderdarlehens vor; dies ist etwa der

Fall beim Programm „Ein Zuhause für

junge Familien“. Insgesamt stehen für

die Förderprogramme über 60 Mio. Euro

zur Verfügung.

Aus Sicht der saarländischen Bauwirt-

schaft sind die Förderprogramme zu

begrüßen. Insbesondere die Program-

me zur Schaffung von selbstgenutztem

Wohneigentum werden sicher das In-

teresse von jungen Familien finden. Ziel

anderer Programme ist es, in ländlichen

Kommunen Gebäudesanierungen und

Baulückenschlüsse zu fördern.

Fraglich ist, ob die Programme zur Miet-

wohnraumförderung, insbesondere bei

privaten Investoren, auf Interesse sto-

ßen. Hier werden als Förderung zins-

vergünstigte Baudarlehen angeboten;

unter bestimmten Umständen auch

Tilgungszuschüsse. Die Baudarlehen

sind zwar günstiger als auf dem privaten

Kapitalmarkt; allerdings sind auch dort

schon sehr gute Konditionen bei Baufi-

nanzierungen möglich. Bei Teilnahme an

solchen Förderprogrammen dürfen die

Wohnungen 10 Jahre nur im Rahmen

festgelegter höchstzulässiger Mieten

vermietet werden; bei der Gewährung

von Tilgungszuschüssen beträgt die Bin-

dung 20 bis 30 Jahre. Diese Mieten be-

wegen sich zwischen 4,20 Euro/m² und

5,40 Euro/m².

Es bleibt abzuwarten, ob diese Förder-

programme neben den gemeinnützigen

Bau- und Siedlungsgesellschaften der

Städte und Gemeinden auch von priva-

ten Investoren genutzt werden.

Die weiteren Entwicklungen des „Bünd-

nisses für Bauen und Wohnen“ in den

nächsten Jahren bleibt abzuwarten.