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N

ACHR I CHTEN

Auftragsreichweite saarländisches Bauhauptgewerbe lt. ZDB-Konjunkturumfrage November 2020

Der ZDB und seine Mitgliedsverbände

(u.a. der AGV Bau Saar) hatten die Ver-

bandsmitglieder im April und im Mai zu

den Auswirkungen der Corona-Pande-

mie auf die Konjunkturentwicklung be-

fragt; an den Umfragen hatten sich je-

weils ca. 2.000 Unternehmen beteiligt.

Bei der November-Umfrage ging es

nun um die Einschätzung der Konjunk-

turentwicklung zum ablaufenden Jahr

2020 und den Erwartungen zum Jahr

2021. An der Umfrage haben sich 1.966

Unternehmen beteiligt. Die beteilig-

ten Größenklassen der Unternehmen

dürften den ZDB gut repräsentieren.

So hatten 67 % der Unternehmen (also

2/3) weniger als 20 Beschäftigte. Die

Einschätzung dieser Unternehmen hat

damit auch ein hohes Gewicht. Dies ist

insofern auch bedeutsam, als dass diese

Unternehmen nicht in den monatlichen

Meldungen des Statistischen Bundes-

amtes zum Auftragseingang, den Be-

schäftigten und dem Umsatz nach Bau-

sparten erfasst werden.

Aus den Antworten lassen sich folgende

Kernaussagen ableiten:

Auswirkungen Corona–Pandemie /

Auftragslage zum Ende 2020

Die Unternehmen waren gebeten, ein-

zuschätzen, inwiefern die Corona-Pan-

demie in den abgelaufenen Monaten

und in den kommenden Monaten die

Auftragslage negativ beeinflusst hat.

Für die abgelaufenen Monate sieht ein

Drittel der Unternehmen eine solche

Wirkung. In den beiden Frühjahrsumfra-

gen, also in der ersten „Corona-Welle“,

sahen noch mehr als die Hälfte der Un-

ternehmen eine negative Orderbeein-

flussung voraus. Dies hat sich offensicht-

lich nicht so in dem Maße eingestellt.

Gegenwärtig sieht wiederum eine

Mehrheit der Unternehmen (62 %!)

eine negative Wirkung auf die Orderent-

wicklung.

Nicht verwunderlich ist daher, dass per

Saldo mehr Unternehmen eine schlech-

tere Auftragslage zum Ende des Jahres

2020 sehen als zum Ende des Jahres

2019. So geben 26 % der Unternehmen

eine schlechtere Situation im Vergleich

zum Vorjahr an und nur 17 % eine bes-

sere. Immerhin mehr als die Hälfte der

Unternehmen sieht eine vergleichbare

Situation wie im Vorjahr.

Umsatzentwicklung in 2020

Etwa ein Drittel der Unternehmen, die

im Wohnungsbau tätig sind, hat in 2020

einen höheren Umsatz erwirtschaftet

als 2019. Demgegenüber rechnen nur

15 % der hier tätigen Unternehmen mit

Umsatzrückgängen. Gut die Hälfte der

Unternehmen wird die Umsätze auf

Vorjahresniveau halten.

Auch in allen anderen Bausparten er-

wartet mindestens die Hälfte der dort

tätigen Unternehmen einen Umsatz

auf Vorjahresniveau. Allerdings rech-

net auch jeweils ein Drittel der Unter-

nehmen hier mit jeweils niedrigerem

Umsatz als in 2020 und nur ca. 10 % bis

14 % jeweils mit einem höheren Um-

satz.

Dabei fallen die Einschätzungen der Un-

ternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten

tendenziell etwas schlechter aus als

die der größeren Unternehmen. Dies

schlägt vor allen Dingen beim Straßen-

und Tiefbau durch. Bei den kleineren

Unternehmen sehen hier im Straßenbau

nur 6 % und im sonstigen Tiefbau nur

8 % dieser Unternehmen eine Steige-

rung ihrer Umsätze. Zwei Drittel dieser

Unternehmen haben ihre Umsätze in

2020 etwa auf Vorjahresniveau gehal-

ten. Jeweils etwa ein Viertel der Unter-

nehmen verfehlte das Vorjahresniveau.

Umsatzentwicklung in 2021

In keiner Sparte, auch nicht im Woh-

nungsbau, wird in 2021 mit steigenden,

sondern per Saldo mit jeweils niedrige-

ren Umsätzen gerechnet. Während im

Wohnungsbau zumindest ca. 62 % der

Unternehmen mit einem stabilen Um-

satzniveau wie in 2020 planen, sind dies

im Wirtschaftsbau und Öffentlichen-

Straßenbau nicht einmal die Hälfte der

Unternehmen. Im Straßenbau gehen

mehr als die Hälfte der Befragten von

sinkenden Umsätzen in 2021 aus.

Hier schlagen sich offensichtlich die im

Wirtschaftsbau und Straßenbau jeweils

rückläufigen Order nieder. Die Erwar-

tungen zur Umsatzentwicklung in den

Bausparten variiert dabei nur unwe-

sentlich größenklassenabhängig.

Entwicklung der Beschäftigung /

Lehrlinge

Per Saldo sehen die Unternehmen in

2020 kaum einen Beschäftigungszu-

wachs. Jeweils knapp 20 % der Unter-

nehmen haben die Anzahl ihrer Be-

ERGEBNISSE DER ZDB-UMFRAGE ZUR KONJUNKTURENTWICKLUNG

IN 2020 / 2021