N a c h r i c h t e n
Bau Saar
11
Zuvers i cht auch
für das Baujahr
201 8
Bundesweites Umsatzwachstum von
4 % erwartet
Die Unternehmen des Bauhauptge-
werbes gehen mit Zuversicht in das
Jahr 2018. Die Umsätze im Bauhaupt-
gewerbe dürften deutschlandweit no-
minal um 4 % zulegen und auf gut 117
Mrd. Euro steigen. Im Wohnungsbau
gehen die Bauspitzenverbände für
2018 von einem nominalen Umsatz-
plus von 3,5 % aus, die Zahl der fertig-
gestellten Wohnungen dürfte weiter
auf etwa 320.000 Einheiten steigen.
Im Wirtschaftsbau wird für das laufen-
de Jahr ein nominales Umsatzwachs-
tum von 4 % prognostiziert. Auch für
den öffentlichen Bau wird im neuen
Jahr ein Umsatzwachstum von nomi-
nal 4 % erwartet. Die Kommunen wer-
den vom Kommunalinvestitionsförde-
rungsfond profitieren, dessen Laufzeit
bis 2020 verlängert und dessen Volu-
men auf 7 Mrd. Euro verdoppelt wor-
den ist.
Die positive Baukonjunktur schlägt
auch auf den Bauarbeitsmarkt durch.
Bereits 2017 ist es gelungen, im Jah-
resdurchschnitt die Zahl der Erwerbs-
tätigen im Bauhauptgewerbe um 3 %
auf 805.000 zu steigern. Für das lau-
fende Jahr gehen die Bauverbände
von einem weiteren Beschäftigungs-
aufbau in der Größenordnung von na-
hezu 2 % auf 820.000 Erwerbstätige
aus.
Saarland hinkt hinterher
Der bundesweite Bau-Boom kommt im
Saarland kaum an. Die saarländische
Bauwirtschaft hinkt bei der Anzahl der
Beschäftigten, beim Umsatz und beim
Auftragseingang hinter dem bundes-
weiten Wachstum hinterher. So erhöh-
te sich der Umsatz bei den saarländi-
schen Bauunternehmen in den ersten
11 Monaten um 0,5 % auf rund 745
Mio. Euro, im Bund lag der Zugewinn
bei rund 9,3 % (69,2 Mrd. Euro). Beim
Auftragseingang lagen Bund und
Land jedoch gleichauf. Der Wert der
Aufträge zog jeweils um rund 5,1 %
an (Saarland: 823 Mio. Euro, Bund 65,7
Mrd. Euro). Diese Werte beruhen je-
doch nur auf Statistiken der Betriebe
über 20 Beschäftigten; die kleinen
Unternehmen sind dabei – und das
sind im Saarland die meisten – nicht
mit erfasst. Viele große Unternehmen
im Saarland generieren mittlerweile
ihre Aufträge – zum Teil zu über 50 %
- aus den benachbarten Bundeslän-
dern. Die saarländischen Ausbauge-
werke entwickeln sich sehr positiv und
haben gut zu tun. Eine Auslastung zu
100 % liegt jedoch in weiten Teilen
nicht vor.
Zu einem Hemmnis hat sich mittler-
weile der zunehmende Mangel an
qualifiziertem Personal entwickelt. Die
Anzahl der Mitarbeiter hat sich im
Saarland im vergangenen Jahr bis ein-
schließlich November um 0,9 % auf
5.060 erhöht.
GoBD: E i ngabe
an das BMF
Das BMF hatte mit Schreiben vom
14.11.2014 die "Grundsätze zur ord-
nungsmäßigen Führung und Aufbe-
wahrung von Büchern, Aufzeichnun-
gen und Unterlagen in elektronischer
Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)"
veröffentlicht, die seit 01.01.2015 gel-
ten und von allen Unternehmen um-
gesetzt werden müssen.
Nun hat eine sog. 8er-Runde der Wirt-
schaftsverbände das BMF aufgefor-
dert, das BMF-Schreiben vom Novem-
ber 2014 an den technischen Fort-
schritt, die Rechtsprechung und an
auftretende Praxisprobleme anzupas-
sen sowie offene Fragen und Recht-
sunsicherheiten zu klären.
Den Berichten einzelner Betriebe zu-
folge konzentrieren sich manche Be-
triebsprüfer gezielt auf die Prüfung
der formellen Einhaltung der GoBD,
die Einrichtung eines IKS und das Vor-
handensein einer Verfahrensdoku-
mentation, ohne dass vorher Mängel
an der Finanzbuchhaltung aufgedeckt
worden wären, die zu einer solch in-
tensiven Prüfung der GoBD Anlass gä-
ben. Sind die Vorgaben der GoBD
nicht erfüllt, drohen diese Prüfer mit
einer Schätzung.
Es wird in diesem Zusammenhang fest-
gestellt, dass durch die GoBD neuer
Kontrollbedarf und Begehrlichkeiten
der Finanzverwaltung nach weiteren
Daten generiert und den Unterneh-
men erhebliche administrative (Mehr-)
Belastungen aufgebürdet wurden,
welche bei den betroffenen Unterneh-
men signifikante (Mehr-)Kosten verur-
sachen und letztlich in keinem Ver-
hältnis zum eigentlichen Zweck, der
Ermittlung der zu zahlenden Steuern,
stehen.
W
IRTSCHAFT
Weitere
bauwirtschaftliche Infos
unter
www.bau-saar.de