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Die Versorgung von Baustellen mit
Kies, Sand, Schotter und Splitt gerät ins
Stocken. Es muss dringend gehandelt
werden.
Schon seit langem weist der Bundes-
verband Mineralische Rohstoffe darauf
hin, dass die Liefersicherheit bei wichti-
gen Massenbaustoffen zunehmend eng
wird. Ursache dafür sind nicht nur die
ausgereizten Kapazitäten der Betriebe
zur Produktion definierter Gesteinskör-
nungen, sondern auch Betriebsschlie-
ßungen mangels entsprechender An-
schlussgenehmigungen infolge einer
fehlgeleiteten vorausschauenden Roh-
stoffsicherung und Flächenausweisung
in der Vergangenheit. Dass sich auf-
grund einer solchen Situation erst recht
im Gefolge eines Bauhochlaufes Knapp-
heiten bemerkbar machen, lag auf der
Hand. Auch eine Entwarnung für die
nahe Zukunft ist nicht in Sicht. Dr. Gerd
Hagenguth, Präsident des MIRO, kriti-
siert: „Wir erfahren über unsere Lan-
des- und Regionalverbände direkt, dass
die zuständigen Genehmigungsbehör-
den die Dramatik der Situation offen-
bar unterschätzen. Laufende Genehmi-
gungsverfahren, die häufig schon mehr
als zehn Jahre anhängig sind, werden
nicht etwa beschleunigt abgeschlossen.
Das wäre angesichts der Situation aber
dringend geboten. Nicht nur, weil unse-
re Unternehmen Investitionssicherheit
brauchen, sondern auch, weil sie sich
in Verantwortung für Lieferverpflichtun-
gen sehen, die sie künftig nicht mehr
erfüllen können, wenn Politik und Ver-
waltungen nicht im Sinne einer sicheren
Versorgung über kurze Wege handeln“.
Die Folge dieses Aussitzens im konkre-
ten Fall ist, dass kapazitätsstarke Unter-
nehmen immer längere Lieferstrecken
absolvieren, um Verzögerungen bei
wichtigen Bauprojekten aufzufangen.
Längere Transportwege sind aber we-
der ökologisch noch ökonomisch wün-
schenswert, da sie sowohl die CO
2
- als
auch die Kostenbilanz verschlechtern.
Da Deutschland rein geologisch be-
trachtet über ausreichende Vorkommen
an Kies, Sand und Naturstein verfügt,
wäre es volkswirtschaftlich und ökolo-
gisch viel richtiger und sinnvoller, dieses
Potenzial zu nutzen.
Der Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie äußert zur geschilderten
Situation ebenfalls große Bedenken.
Dr. Matthias Jacob, Vizepräsident des
Hauptverbandes der Deutschen Bau-
industrie, betont: „Dass stabile Liefer-
beziehungen aus Mangel an Genehmi-
gungen zur Disposition gestellt werden,
ist generell, erst recht aber in einer
Bauhochlaufphase wie der jetzigen,
fatal. Ebenso wie wir Genehmigungs-
beschleunigungen für wichtige Baupro-
jekte fordern, halte ich solche auch für
so wichtige Zulieferer wie die Bauroh-
stoffproduzenten für geboten. Höhere
Transportkosten für längere Lieferwege,
zum Teil sogar aus dem benachbarten
Bedarfsnahe Verfügbarkeit vonBaurohstoffen
gewährleisten–Genehmigungsstauauflösen
erfolgreiches Jahr 2020.
Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes und
Die
basis
GmbH wünscht Ihnen ein besinnliches
Ausland, sind nicht nur ein überflüssi-
ger Baukostentreiber, sondern führen
auch zu höheren CO
2
-Emissionen. Ver-
längern sich die Wartezeiten auf solche
Lieferungen, weil in Ballungsräumen die
hohe Nachfrage längst nicht mehr zeit-
nah gedeckt werden kann, wird auch
der Zeitfaktor bei den Kosten zu Buche
schlagen. Diese Entwicklung mag über
die Kostenweitergabe zu puffern sein,
sie passt aber keineswegs zur Prämisse
des möglichst kostengünstigen Bauens.
Hier sollte die Politik sich fragen, ob sich
diese Verfahrensweise mit den Zielen
der Bau- und Klimapolitik verträgt“.
Beide Verbände fordern, die Versor-
gungssicherheit der deutschen Bau-
und Baustoffwirtschaft per Verfahrens-
beschleunigung für die Erschließung
heimischer mineralischer Rohstoffla-
gerstätten zeitnah wiederherzustellen.
Auch bei der Frage der Substitution von
mineralischen Primärbaustoffen durch
Sekundärbaustoffe über die Recycling-
schiene herrscht Einigkeit: Mineralische
Bauabfälle werden bereits jetzt zu rund
90 Prozent einer Verwertung zugeführt.
Dennoch decken Recyclingbaustoffe nur
maximal rund 13 Prozent der Gesamt-
nachfrage. Sie sind bedeutsam, lösen
allerdings nicht das Verfügbarkeitspro-
blem infolge der künstlichen „Rohstoff-
verknappung“, welches sich in ganz an-
deren Dimensionen darstellt.