Jahresbericht 2016 - page 4

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ORWORT
Zur Beschreibung der zurückliegenden Wirtschaftsjahre haben wir für die Bauwirtschaft des Saarlandes in den
letzten Jahren häufig Vergleiche zum Sport gewählt. Unterschiede lassen sich so oft am besten darstellen und
erläutern.
2014 legte die saarländische Bauwirtschaft einen Blitzstart hin und brach dann zum Jahresende regelrecht ein.
2015 hatte im Vergleich dazu die gegenteilige Entwicklung. Verhaltener Auftakt, geringe Auslastung und kurze
Vorlaufzeiten zur Jahresmitte ließen auf kein gutes Baujahr an der Saar schließen. Dank Petrus, der bis Dezember
witterungsbedingte Ausfälle nicht aufkommen ließ, und einer Belebung der Baunachfrage unter anderem
im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen drehte der Umsatz „auf den letzten Drücker“
ins Plus. Am Ende des Jahres 2015 konnte die saarländische Bauwirtschaft ein Umsatzplus von 3 % notieren.
Auch der Auftragseingang stand zum Jahresende noch mit 2,8 % im Plus. Wichtiger und erfreulicher stellt sich
die Beschäftigungssituation dar. Seit vielen Jahren konnte erstmals in zwei aufeinander folgenden Jahren die
Beschäftigungszahl der saarländischen Bauwirtschaft nicht nur gehalten, sondern sogar leicht gesteigert werden.
Eine Beschäftigungszahl von 9.000 Mitarbeitern scheint wieder greifbar nahe zu sein.
Im zweiten Halbjahr 2015 stand die Flüchtlingsproblematik im Mittelpunkt der politischen Diskussion. Als
Problemlöser – nicht nur für die Unterbringung der Flüchtlinge – ist die Bauwirtschaft gefragt. Wie so oft
in der Vergangenheit hat eine solche Krise Versäumnisse vergangener Jahre schonungslos offen gelegt.
Die Bauwirtschaft beklagt schon seit Jahren, dass die Zahl der in der Bundesrepublik jährlich erstellten
Wohneinheiten zu gering ist, um den Bedarf zu decken. Unabhängig von der Flüchtlingsbewegung ist dies
allen Beteiligten sehr schnell deutlich geworden. Schaffung bezahlbaren Wohnraums und Steigerung der
fertiggestellten Wohneinheiten sind die Gebote der Stunde. Auf beides hat die Bauwirtschaft ständig
hingewiesen. Konsens besteht mittlerweile in der Notwendigkeit, dass jährlich mindestens 350.000 (viele
sprechen auch von 400.000) Wohneinheiten zu schaffen sind. Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus ist
deutlich aufgestockt worden.
Daneben gab es auf Bundes- wie auf Landesebene weitere Lobbyerfolge (beispielhaft die Erhöhung der
Straßenbaumittel). Hierzu verweisen wir auf die detaillierte Berichterstattung auf Seite 16.
Schlussspurt
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