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Bau Saar
LANDESGÜTEGEME INSCHAFT
Weitere Infos auf
www.landesguetegemeinschaft-rps.deAm 22. November 2017 führte die Lan-
desgütegemeinschaft für Bauwerks-
und Betonerhaltung Rheinland-Pfalz/
Saarland e.V. im Centrum für Freizeit
und Kommunikation in Spiesen-El-
versberg ihre mittlerweile 24. Infor-
mationsveranstaltung durch. Mehr als
130 Teilnehmer waren der Einladung
zum traditionellen Fachkongress ge-
folgt. In Mittelpunkt standen der Er-
fahrungsaustausch, eine begleitende
Fachausstellung über Produkte und
Dienstleistungen rund um die Betonin-
standsetzung. Die Veranstaltung rich-
tet sich an Mitarbeiter aus öffentlichen
Dienststellen, ausführenden Baube-
trieben und Planungsbüros.
Dr.-Ing. Uwe Budau als Vorsitzender
der Landesgütegemeinschaft mach-
te in seiner Begrüßung deutlich, dass
der Schutz und die Instandsetzung von
Betonbauwerken zu den anspruchs-
vollen Bauaufgaben gehören, deren
Bewältigung sowohl ein hohes Maß
an technischen Kenntnissen als auch
besondere Erfahrung bei der Planung
und Ausführung erfordern. Mit diesen
Voraussetzungen könnten potenzielle
Auftraggeber bei den Mitgliedern der
Landesgütegemeinschaft gute Partner
finden.
Der Start in die Vortragsreihe begann
mit den Ausführungen von Dipl.-Ing.
Frank Becker, dem Leiter der Abteilung
Technik der Triflex GmbH in Minden.
Er stellte das neue Regelwerk für die
Bauwerksabdichtung vor. Dabei ist an
die Stelle der alten DIN 18195 die neue
Normenreihe DIN 18531 bis 18535 ge-
treten.
Am Beispiel der alten Nahebrücke in
Bad Kreuznach schilderte Dipl.-Ing.
Frank Haupenthal, geschäftsführender
Gesellschafter der Verheyen-Ingeni-
eure GmbH & Co. KG aus Bad Kreuz-
nach die zum Teil sehr komplexe Auf-
gabenstellung bei der Instandhaltung
von kommunalen Brücken. Oberste
Voraussetzung für eine gelingende In-
standsetzung seien umfangreiche Bau-
werksuntersuchungen mit Feststellung
der Schadensursachen und die darauf
gründende Ausarbeitung eines alle
Problemstellungen berücksichtigenden
Sanierungskonzeptes. Für die erfolg-
reiche Umsetzung beim Bauablauf sei
eine intensive Zusammenarbeit von
Planern und ausführenden Bauunter-
nehmen unerlässlich.
Entsorgungskosten – ein Ausblick auf
Infrastrukturmaßnahmen – so hatte
Rechtsanwalt Thomas Weiler von der
Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz seinen
Vortrag überschrieben. Während die
Investitionen in die Bundesfernstraßen
in den letzten Jahren kontinuierlich ge-
stiegen seien, habe sich der kommuna-
le Investitionsbedarf vor dem Hinter-
grund der zunehmenden Verschuldung
der kommunalen Haushalte in dramati-
sche Größenordnungen entwickelt. Da-
bei wirke die Entwicklung des deutlich
gestiegenen
Entsorgungsaufwandes
bei Baumaßnahmen zusätzlich kont-
raproduktiv. Die dadurch ausgelöste
Reduzierung des öffentlichen Bauvolu-
mens und der wegen zunehmender De-
ponieengpässe ausgelöste Abfalltouris-
mus hätten negative Auswirkungen auf
die Bauwirtschaft.
Weiler reklamierte in diesem Zusam-
menhang die in vielen Fällen fehlende
Aktualisierung der Kostenschätzung
von öffentlichen Auftraggebern und die
zunehmende „Aufheberitis“ der öffent-
lichen Hand.
Am Nachmittag stellte Dipl.-Ing. E.
Kempkens von der Bundesanstalt für
Straßenwesen in Bergisch-Gladbach
die Ergebnisse der Überarbeitung der
ZTV-ING 3-4 und 3-5 für die Ausführung
von Schutz- und Instandsetzungsmaß-
nahmen an Ingenieurbauwerken vor.
Dazu rief er zunächst in Erinnerung,
dass aufgrund von europäischen Vorga-
ben und diesbezüglicher Novellierung
Forum Betoninstandsetzung
des Bauordnungsrechts weitreichende
Änderungen der bisherigen Vorgehens-
weisen erforderlich geworden sind, die
nun in Abstimmung mit den Regelwer-
ken anderer Verkehrsträger entwickelt
wurden. Anlass dafür war insbesondere
das Urteil des Europäischen Gerichts-
hofs vom 16. Oktober 2014, wonach
die in Deutschland vorausgesetzten
nationalen Zusatzanforderungen an
Bauprodukte mit CE-Kennzeichnung
für unzulässig erklärt wurden. Statt der
Nutzung der früher üblichen Stofflisten
wird in der Neuausgabe das Vorgehen
zum projektspezifischen Nachweis der
Verwendbarkeit für die Baustoffe und
Baustoffsysteme und zum projektspe-
zifischen Nachweis der Übereinstim-
mung sowie zum Aufbau und Inhalt der
verbindlichen Herstellerangaben zur
Ausführung in neu gestalteten Anhän-
gen behandelt.
Über die Instandhaltung von Trinkwas-
serbehältern berichtete zum Abschluss
Prof. Dr. Manfred Breitbach von der
Hochschule Koblenz in einem gleicher-
maßen kurzweiligen wie aufschlussrei-
chen Vortrag. Für die Instandhaltung
von Trinkwasserbehältern rief Dr. Breit-
bach sowohl Planer als auch ausführen-
de Unternehmen zur verstärkten Nut-
zung der Weiterbildungsangebote des
DVGW und der FIGAWA auf.